
Der Palmator – jedes Jahr der Höhepunkt der Starkbierfeste
Vorbereitungen für den Palmsonntag am Adlersberg laufen auf Hochtouren
Die Geschichte zum „Palmator“
Laut Pettendorfer Dorfchronik findet der Starkbieranstich auf dem Adlersberg seit Mitte des 15. Jahrhunderts statt. Eine Äbtissin des ehemaligen Dominikanerinnen-Klosters soll verfügt haben, dass am Palmsonntag jeder Gast seinen „Palmator“ und jedes Kind eine Breze erhalten sollte. Bereits vor Weihnachten haben die Braumeisterin und Junior-Chefin Franziska Prößl und der langjährige Braumeister Willy Riedhammer begonnen, den diesjährigen Bock einzubrauen. Dabei kommen insgesamt fünf verschiedene Malzsorten wie Karamellmalz, Sauermalz und Röstmalze zum Einsatz.
100 Hektoliter „Palmator“ wurden bereits vor Weihnachten eingebraut. Braumeister Willy Riedhammer unterzieht den „Palmator“ nach dem „Zwickeln“ im Gär- und Lagerkeller einer Sicht-, Geruchs- und Geschmacksprobe. (© HC Wagner)
Dunkle Röstmalze sorgen für die dunkle, ja fast schwarze Farbe des Doppelbocks. Je mehr Malz in den Sud kommt, um so mehr Stammwürze entwickelt sich.
Und ein Bock der auf „ator“ endet, muss mindestens über 18 Prozent Stammwürze verfügen. Die Süße der Stammwürze wird beim Palmator durch einen hohen Hopfenanteil kompensiert. Genau diese Kombination der Rohstoffe geben dem „Palmator“ sein unverwechselbares Geschmacksaroma. Dass die 100 eingebrauten Hektoliter auch in diesem Jahr gelungen sind, bestätigt Braumeister Willy Riedhammer beim „Zwickeln“ einer Kostprobe.
Daten, Fakten, Zahlen
Dass die Menschen aus der Umgebung und vor allem auch aus Regensburg am Palmsonntag zum Adlersberg pilgern, ist für die Organisatoren eine kleine Herausforderung. In Zahlen heißt das, dass 700 Garnituren aufgestellt, drei Ausschankstellen aufgebaut, 8.000 Maßkrüge und über 30 Toilettenhäuschen organisiert werden müssen. Bis zu 45 Sicherheitskräfte vor Ort und Busbegleiter für den Non-Stopp-Shuttle-Bus zwischen dem Regensburger Hauptbahnhof und dem Adlersberg, 25 Sanitäter mit einer mobilen Rettungswache vor Ort und zahlreiche Polizisten werden am Sonntag für einen möglichst reibungslosen Ablauf sorgen. In dem 13 Seiten umfassenden Genehmigungsbescheid der Gemeinde Pettendorf ist jede Eventualität geregelt.
Programm
Rund um den Hauptdarsteller, den „Palmator“, gibt deftiges Essen mit Brezen, Bratwürsten, zarten „Gockerl“, Haxen, Grillfleisch, Ochsenfetzen, veganen Broten, Fischsemmeln und gebratenen Mandeln. Musikalisch gibt es Unterhaltung auf zwei Bühnen, einmal traditionell mit der Oktoberfest-erprobten Blaskapelle Toni Schmid und den Heimatmatadoren und Kulturpreisträgern „Stoasberger Lumpen“. Offiziell ist der Ausschank ab 10 Uhr eröffnet und endet an diesem Tag um 19 Uhr.
Verkehr
Mit einem ausgeklügelten und über die Jahre gewachsenen Konzept soll der Verkehr am Sonntag im Fluss gehalten werden. Die Bergstrecke ab der so genannten Fuchs-Kurve bis zum Großparkplatz nach der Einfahrt zum Prösslbräu wird mit Betonsperren frei vom motorisierten Verkehr gehalten. Wer mit dem Auto kommt, wird über Pettendorf zum Veranstaltungsgelände umgeleitet. Empfohlen wird die Anreise zu Fuß, mit dem Fahrrad und natürlich mit dem Bus. Die landkreiseigene Nahverkehrsgesellschaft GFN führt Pendelfahrten zwischen dem Regensburger Hauptbahnhof (Abfahrt Steig C1) und der Haltestelle Adlersberg Fuchskurve durch. Die Pendelfahrten verkehren von 9 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 19.15 Uhr im 15-Minuten-Takt. Die Busse fahren ohne Zwischenhalt vormittags in Richtung Adlersberg und nachmittags in Richtung Regensburg. Der Fußweg von der Haltestelle Adlersberg Fuchskurve zum Prösslbräu beträgt etwa 400 Meter. Grundsätzlich haben die Organisatoren und alle beteiligten Kräfte beste Vorbereitungen getroffen, damit der Palmsonntag und „Palmator“ in guter Erinnerung bleiben.
Foto ganz oben:
Ruhe vor dem Sturm – Braumeisterin und Juniorchefin Franziska Prössl präsentiert im noch ruhigen Biergarten eine Maß vom diesjährigen „Palmator“ mit 7,4 Volumen-Prozent und 18,7 Prozent Stammwürze
- gepostet am: Dienstag, 08. April 2025