CD-Kritik | Madonna, A-WA, Maluma

CD-Kritik | Madonna, A-WA, Maluma

Die RSZ präsentiert allmonatlich die neuesten CDs bekannter lokaler und internationaler Künstler. Wer neuen Input in Sachen aktueller Musik benötigt, ist hier genau richtig.
Im Juli mit: A-WA – Bayti Fi Rasi, Madonna – Madame X, Maluma – 11:11.


A-WA – Bayti Fi Rasi

Das israelisch-jemenitische Schwesterntrio Tair, Liron und Tagel Haim alias A-WA vermischen traditionelle Melodien ihrer nahöstlichen Heimat mit urbanen Hip-Hop und Dancebeats. Spätestens seit ihrem Hit „Habib Galbi“ aus 2016 sind sie damit sehr erfolgreich und mittlerweile auch gerne auf europäischen Bühnen zu Gast. Mit ihrem zweitem Album „Bayti Fi Rasi“ legen sie nun nach. Auch auf dem neuen Werk geben sich die Schwestern wieder selbstbewusst und lebensfroh und liefern tanzbare und interessante Songs ab, die sich fernab vom oftmals angestaubten Weltmusikgenre als die eine wunderbare Symbiose aus zwei musikalischen Welten offenbaren. Anspieltipps: „Mudbira“, „Bayti Fi Rasi“.


- Anzeige -


-Anzeige -

Madonna – Madame X

Auf ihrem neuesten Album – dem 14. Ihrer Karriere mittlerweile – verwandelt sich Madonna in „Madame X“, Geheimagentin, die um die Welt reist, die Identitäten wechselt, für die Freiheit kämpft, Licht an dunkle Orte bringt". Ob das was wird? Nun ja.

Auf jeden Fall geht das Album schon einmal reichlich unmotiviert los. Mit „Medellin“ wählt die Queen of Pop einen denkbar schlechten Opener, der nicht so recht weiß, was er eigentlich will. Nicht wirklich tanzbar, denn dafür zu lahm, auch nichts mit Botschaft – denn Botschaft nicht vorhanden. „Dark Ballett“ ist dafür umso ambitionierter, aber auch reichlich bizarr. Ein bisschen Disco-Madonna gibt es dann im dritten Titel, „God Control“ zu bestaunen, Dancehall-Madonna bringt sich bei „Future“ ein, Aktivisten-Madonna kommt bei „Killers who are Partying“ zum ersten Mal aus der Kiste: „I will be gay, if the gay are burned / I'll be Africa, if Africa is shut down / … / I'll be Islam, if Islam is hated / I'll be Israel, if they're incarcerated / … / I'll be a woman, if she's raped and her heart is breaking.”

Allerdings nur, um direkt im nächsten Titel „Crave” wieder alles unter musikalischer Belanglosigkeit und müden Mainstream-Sounds zu begraben. Und da sind wir erst bei der Hälfte des Albums …

Man sieht also, Madonna ist immer noch irgendwie die vielfältige Künstlerin, die einen großen Teil des Mythos ausmacht. Auf der anderen Seite nimmt aber ihre noch nie zu verleugnende Tendenz zur Belanglosigkeit auf „Madame X“ bisweilen doch arg überhand.


- Anzeige -

Maluma – 11:11

Maluma ist einer der ganz großen des an sich schon ganz großen Bereich des modernen Latin Pops.
Mit 11:11 legt er sein neues Album vor, und man kann sich schon vorstellen, dass man Teile daraus hin und wieder aus dem einen oder anderem Sportwagen in der Innenstadt dröhnen hören wird. Es könnte aber schlimmer sein, denn Malumas Musik besticht durch südamerikanische Leichtigkeit, sommerliche Melodien und sogar die ein oder andere produktionstechnische Raffinesse. Das Ganze wird zwar regelmäßig von dem alles erdrückendem Reggaeton-Rhythmus niedergewalzt, aber so ist das halt in diesem Genre. Denn 11:11 erfindet das Genre absolut nicht neu, definiert es aber exemplarisch. Formelhaft: ja. Vorhersehbar: ja. Irgendwie trotzdem zum Mitwippen animierend und gute Laune verbreitend: Auch ja!


- Anzeige -
  • gepostet am: Montag, 01. Juli 2019

Musik weitere Artikel

DaS NEUWERK – Sowas von egal

DaS NEUWERK – Sowas von egal

Die neue Single „Sowas von egal“ ist eine Mitsingnummer, die trotz motziger Message für eine Menge gute Laune sorgt.

>> weiterlesen

Tomeque – Drei letzte Sekunden

Tomeque – Drei letzte Sekunden

Mit viel Melancholie und Weltschmerz singt tomeque in seiner Single „Drei letzte Sekunden“ vom Verlassenwerden.

>> weiterlesen

Maria Mena – They Never Leave Their Wives

Maria Mena – They Never Leave Their Wives

Songwriterin und Sängerin Maria Mena ist nach langer Pause wieder zurück.

>> weiterlesen

Ellefson – No Cover

Ellefson – No Cover

EarMUSIC veröffentlicht das Coveralbum „No Cover“ in Zusammenarbeit mit Combat Records am 20. November europaweit.

>> weiterlesen

Peter Maffay

Peter Maffay

Im August rief Maffay in den sozialen Medien zum gemeinsamen Singen auf.

>> weiterlesen

Evangelia – Fotia

Evangelia – Fotia

„Fotiá“ ist die zweite Single von Evangelia und der Nachfolger ihres Debüttracks „Pamé Pamé“.

>> weiterlesen

Matthias Reim – Nächster Sommer

Matthias Reim – Nächster Sommer

Während die Auswirkungen der Pandemie viele Leben auf den Kopf stellten, nutzte Matthias Reim seine neuen Aufnahmemöglichkeiten und die geschenkte Zeit voll aus.

>> weiterlesen

Zara Larsson – Wow

Zara Larsson – Wow

Nachdem der Song nun in einer Schlüsselszene des Netflix-Überraschungserfolgs-Films „Work It“ zum Einsatz gekommen war, kam es zu einem waschechten „Wow“-Effekt.

>> weiterlesen

CD-Kritik | Claudia Koreck – Auf die Freiheit

CD-Kritik | Claudia Koreck – Auf die Freiheit

Mit ihrem zehnten Studioalbum feiert Claudia Koreck den Spaß an musikalischer Vielseitigkeit, zeigt sich experimentierfreudig wie noch nie und präsentiert ein buntes und wildes Album mit elf Songs.

>> weiterlesen

CD-Kritik | Sinan-G – Gangstas Paradise

CD-Kritik | Sinan-G – Gangstas Paradise

Das Beste zuerst: Auf „Gangstas Paradise“ finden sich zum Glück nur acht Tracks. Trotzdem schafft es Sinan G auf dieser kurzen Spielzeit spielend einfach, ein Gefühl von Monotonie und Langeweile zu erzeugen.

>> weiterlesen

CD-Kritik | Anti-Flag – 20/20 Vision

CD-Kritik | Anti-Flag – 20/20 Vision

Keine Frage: Anti-Flag haben richtig gute Punkrock-Songs geschrieben („911 for Peace“, „Turncoat“) und damit schon lange einen Legendenstatus inne. Sie werden ebenfalls nicht müde, in kurzen Abständen neue Alben herauszubringen, die an Energie und Wut nicht abnehmen.

>> weiterlesen

CDsweitere Artikel

CD-Kritik | Claudia Koreck – Auf die Freiheit

CD-Kritik | Claudia Koreck – Auf die Freiheit

Mit ihrem zehnten Studioalbum feiert Claudia Koreck den Spaß an musikalischer Vielseitigkeit, zeigt sich experimentierfreudig wie noch nie und präsentiert ein buntes und wildes Album mit elf Songs.

>> weiterlesen

CD-Kritik | Sinan-G – Gangstas Paradise

CD-Kritik | Sinan-G – Gangstas Paradise

Das Beste zuerst: Auf „Gangstas Paradise“ finden sich zum Glück nur acht Tracks. Trotzdem schafft es Sinan G auf dieser kurzen Spielzeit spielend einfach, ein Gefühl von Monotonie und Langeweile zu erzeugen.

>> weiterlesen

CD-Kritik | Anti-Flag – 20/20 Vision

CD-Kritik | Anti-Flag – 20/20 Vision

Keine Frage: Anti-Flag haben richtig gute Punkrock-Songs geschrieben („911 for Peace“, „Turncoat“) und damit schon lange einen Legendenstatus inne. Sie werden ebenfalls nicht müde, in kurzen Abständen neue Alben herauszubringen, die an Energie und Wut nicht abnehmen.

>> weiterlesen

CD-Kritik | Kadavar – For the Dead Travel Fast

CD-Kritik | Kadavar – For the Dead Travel Fast

Jepp, Kadavar machen immer noch knurrenden und kratzenden Retrorock. Und zwar so gut wie sonst niemand in Deutschland, wenn nicht gar in ganz Europa.

>> weiterlesen

CD-Kritik | Justin Bieber – Changes

CD-Kritik | Justin Bieber – Changes

Auf „Changes“ herrscht zuerst einmal eine erdrückende Eintönigkeit und Harmlosigkeit vor. Dynamik: 0. Anpassung an den Zeitgeist: 100! Grundgerüst aus R-‘n‘-B- und Trapbeats, Synthiechords und gelangweilt coolem Neo-Soul-Gesang.

>> weiterlesen

CD-Kritik | Heinz Rudolf Kunze – Der Wahrheit die Ehre

CD-Kritik | Heinz Rudolf Kunze – Der Wahrheit die Ehre

Heinz Rudolf Kunze wird nicht umsonst als „Professor Deutschrock“ bezeichnet. Schließlich steht er seit mehreren Jahrzehnten für seine ganz eigene intellektuelle und leicht spießige Art von Songwriting.

>> weiterlesen

CD-Kritik | La Roux – Supervision

CD-Kritik | La Roux – Supervision

Vor über 10 Jahren hatte La Roux mit „Bulletproof“ einen Megahit, der damals kraftvoll und erfrischend die Charts stürmte. Seitdem hat man nicht mehr viel von der britischen Künstlerin gehört, obwohl sie noch 2014 ein weiteres Album herausgebracht hat.

>> weiterlesen

CD-Kritik | SSIO – Messios

CD-Kritik | SSIO – Messios

SSIO ist zurück. Der Bonner Straßenrapper mit dem ganz speziellen Humor bringt mit „Messios“ sein drittes Studioalbum heraus und beglückt seine Fans wieder mit schlitzohrigen One-Linern auf wuchtigen Beats.

>> weiterlesen

CD-Kritik | The Cure – Anniversary 1978–2018 Live in Hyde Park

CD-Kritik | The Cure – Anniversary 1978–2018 Live in Hyde Park

Mit „Anniversary 1978–2018 Live in Hyde Park“ setzen sich The Cure selbst ein herausragendes Denkmal in Form eines Livealbums (inklusive Konzertfilm).

>> weiterlesen

© Regensburger Stadtzeitung