Ankauf der bedeutenden Fotoserie „The Brown Sisters“ für die Pinakothek der Moderne
„Uns ist bewusst, dass öffentliche Museen ohne private Unterstützung kaum noch in der Lage sind, signifikante Werke für ihre Sammlung anzukaufen. Herausragende Arbeiten sind aber für den Ausbau einer international beachteten Sammlung, die Reputation des jeweiligen Hauses sowie für die Stadt München und den Freistaat Bayern unerlässlich. Sie dienen als kulturelle Botschafter“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Alexander Tutsek-Stiftung, Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek.
So ist es einer der Zwecke der Stiftung, sich neben ihrer eigenen Sammlungstätigkeit und den jährlichen Ausstellungen für öffentliche Sammlungen zu engagieren. Dabei entspricht es ihrem Selbstverständnis, dass die jeweilige Institution das Werk selbst auswählt und mit den Geldern der Stiftung ankauft (es wird also nicht als Dauerleihgabe angeboten, sondern geht in den Besitz der öffentlichen Sammlung über). Einzige Bedingung bei dem Ankauf der Serie „The Brown Sisters“ ist die Präsentation des Werkes im Museum innerhalb der nächsten fünf Jahre.
Die Alexander Tutsek-Stiftung hat die Fotografie an der Pinakothek der Moderne bereits mehrfach gefördert. Sie finanziert die dreiteilige Ausstellungsreihe mit dem Titel „Fotografie heute – Künstlerische Fotografie im digitalen Zeitalter“, die 2016 begann und bis 2020 laufen wird. Weiterhin wurde die Sammlung Fotografie und Neue Medien durch den komplett von der Stiftung finanzierten Ankauf zweier zentraler Fotoarbeiten der amerikanischen Künstlerin Zoe Leonard unterstützt.
Nicholas Nixon
Nicholas Nixon zählt zu den wichtigsten amerikanischen Fotografen seiner Generation. Sein Werk „The Brown Sisters“ gehört mittlerweile zu den Ikonen der Geschichte der Fotografie. Seit 1975 macht der Fotograf jährlich ein Porträt seiner Frau und ihrer drei Schwestern. Über einen Zeitraum von fast 45 Jahren ist so ein singuläres Werk entstanden, das gleichermaßen die Wesenhaftigkeit der Fotografie zum Ausdruck bringt, als auch über die Vergänglichkeit und das Zeitgeschehen Zeugnis ablegt.
In seinem sachlich dokumentarischen Stil gelingt es Nixon, die sich immer wieder wandelnde Beziehung der Schwestern zueinander aufzuzeigen. Gleichzeitig porträtiert er die sich wandelnde Gesellschaft.
Der Serie wurde 2014 im Museum of Modern Art, New York eine Einzelausstellung gewidmet. Die Pinakothek der Moderne zeigte die Serie 2015 und in der Nicholas Nixon Retrospektive im C/O Berlin (2018) nahm das Schlüsselwerk ebenfalls einen zentralen Platz ein.
Die Alexander Tutsek-Stiftung
Die Alexander Tutsek-Stiftung fördert Kunst und Wissenschaft. Sie wurde im Jahr 2000 von dem Unternehmer Alexander Tutsek und der Wissenschaftlerin Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek als gemeinnützige Stiftung gegründet. Die Stiftung engagiert sich bewusst für das Besondere, das Vernachlässigte und Übersehene. Zu ihren Tätigkeitsschwerpunkten zählen die Nachwuchs-, Institutions- und Forschungsförderung.
In der Kunst konzentriert sich die Stiftung in ihrer international orientierten Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit auf zeitgenössische Fotografie sowie auf zeitgenössische Skulptur, insbesondere unter Verwendung von Glas als Material. In diesen beiden Bereichen fördert die Stiftung mit verschiedenen Programmen Künstlerinnen und Künstler sowie entsprechende Ausbildungsstätten. Darüber hinaus unterstützt sie umfassend öffentliche Institutionen wie zurzeit in München die Pinakothek der Moderne und das Haus der Kunst oder in vergangenen Jahren z. B. das Fotomuseum Winterthur in der Schweiz. In der Wissenschaft liegt ein Schwerpunkt auf Fördermaßnahmen in der Grundlagen- und angewandten Forschung in den Ingenieurwissenschaften. Sie unterstützt großzügig Fachschulen sowie Universitäten und vergibt in großem Umfang Stipendien an Fachschüler, Studenten und Nachwuchswissenschaftler.
Im Jahr 2019 wird die Stiftung in der Kunst und Wissenschaft über 60 Stipendien vergeben.
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- gepostet am: Mittwoch, 20. Februar 2019