
In & Out | Zum Fremdschämen: Die Stadt und ihre „Stillen Örtchen“
Das Welterbe-Informationszentrum im historischen Salzstadel macht die Toiletten dicht.
IN & OUT IST ZURÜCK! DER BUNDESGESUNDHEITSMINISTER WARNT: |
Regensburger wissen es längst: Ihre Stadtverwaltung ist ein schier unerschöpflicher Born unfreiwilliger Komik. Diesmal erheitert das Personalungetüm (4.300 Mitarbeiter) die Stadtgesellschaft mit einer besonders kreativen Problemlösung. Zum Hintergrund: Regensburg ist zurecht stolz auf seinen Welterbestatus und unterhält zur Information der Tausenden von Touristen ein Welterbe-Informationszentrum (im historischen Salzstadel bei der nicht minder historischen Wurstkuchl), das täglich von unfassbar vielen Besuchern aus aller Welt aufgesucht wird. Aber wie das nun mal so ist bei Menschen: Sie sind nicht nur hungrig und durstig nach Wissen, sondern auch nach Speis und Trank. Und genau hier beginnt das, für die Stadtverwaltung wohl ziemlich überraschend auftretende, Problem. So hält die Physiologie des menschlichen Körpers geradezu hinterfotzig ein für städtische Beamte offenbar unvorhersehbares Phänomen bereit: nämlich die sog. Verdauung. Deren komplizierter Lehrsatz lautet vereinfacht ausgedrückt: Was reinkommt muss irgendwann auch wieder raus. Für genau diese Fälle wurde von findigen Geistern schon vor Urzeiten das sog. „Stille Örtchen“ erfunden und ein solches auch von schlauen Planern in das Welterbe-Informationszentrum eingebaut. So weit, so gut. Doch nun begibt es sich nahezu täglich, dass, für die Stadtverwaltung erneut komplett überraschend, diese „Stillen Örtchen“ bisweilen dann heftig verschmutzen, wenn sie häufig besucht und gleichzeitig nicht entsprechend gewartet bzw. putztechnisch betreut werden. Und jetzt kommt, was uns sensiblen Chronisten der „Regensburger Stadtzeitung“ die Lachtränen in die Augen treibt: Denn anstatt, was irgendwie logisch und vermutlich auch vernünftig wäre, nun Abhilfe an der Verschmutzung durch Einsatz von ausreichend Putzpersonal zu schaffen, kam die Verwaltung auf eine – aus ihrer Sicht vermutlich deutlich bessere und womöglich gar geniale – Idee: Denn weil Putzpersonal ja Kosten verursacht, beschloss man zur Umgehung dieses Makels kurzerhand, die fraglichen Toilettenanlagen einfach zu schließen und die notdürftigen Besucher an die weit über das Stadtgebiet verteilten, öffentlichen Toilettenanlagen zu verweisen. An sich ja schon ein Schenkelklopfer. Doch es kommt noch besser und es beginnt der Witz im Witz: Denn abgesehen davon, dass die Wege zu diesen „Entlastungsstationen“ möglicherweise für das ein oder andere sehr dringende Bedürfnis schlicht zu weit sein und sprichwörtlich in die Hose gehen könnten, halten diese öffentlichen Toilettenanlagen für die gequält-staunenden Welterbegäste noch eine ganz besondere Überraschung bereit: Besagte Anlagen sind nämlich allesamt in einem geradezu abartig besch....... Zustand, weil – GENAU! – auch hier die Kosten für ausreichend Reinigungspersonal gespart werden, um den Stadtsäckel zu entlasten! (Wir berichteten mehrfach)
Mal ehrlich: Irgendwie wirken da die berühmten Schildbürger, verglichen mit den Verantwortlichen in der Regensburger Stadtverwaltung, geradezu wie Raketenwissenschaftler! Zumal sich ja langsam bis in die letzten Winkel des städtischen Beamtenapparats herumgesprochen haben dürfte, wie viel Geld die Abertausenden von Touristen tagtäglich in die Stadtkasse spülen. Da könnte man denen doch getrost mal einen Toilettenbesuch gönnen, bei dem sie nicht gleich um ihre Gesundheit oder körperliche Unversehrtheit fürchten müssen, Regensburg in guter Erinnerung behalten und deshalb auch gerne wiederkommen!
„Problemlösung“ Marke Stadtverwaltung jedenfalls (im wahrsten Sinne des Wortes) geschäftsschädigend, zum Fremdschämen peinlich und
BY PK
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Die In-&-Out-Reihe
- gepostet am: Montag, 05. August 2024