
Nachgefragt | Der Bürger machts vor: Regenstaufer Hilfskonvoi in die Ukraine
Der Krieg in der Ukraine reicht bis nach Regenstauf. Die Frau von Johannes Eger wurde in Kiew geboren. Deshalb gründet der Medienproduzent und Musiker eine Facebookgruppe, um die ukrainischen Kriegsgeschädigten zu unterstützen. Das Projekt wächst mit rasender Geschwindigkeit – am 4. März fuhren fünf LKWs voll mit Hilfsgütern von Regenstauf aus in den Osten. Wie finanziert sich so eine Aktion? Was wird transportiert? Wie sicher sind die Routen? Wir haben nachgefragt.
Kick-off auf Facebook

„eine reine Bürgerinitiative“

Speditionen stellen Fahrer und Fahrzeug
Woher haben Sie die ganzen LKWs? Eger sagt: „Sowohl die Zugmaschinen als auch die Auflieger sind zur Verfügung gestellt von verschiedenen Speditionen aus Regenstauf und Region. Erst dachten wir, wir bekommen nur einen 40-Tonner voll, aber innerhalb von vier Tagen wurden es wirklich fünf Stück. Die LKW-Fahrer sind freiwillig hier. Von der Spedition haben wir einen LKW-Fahrer gestellt bekommen. Ansonsten sind es Leute, die einen LKW-Führerschein haben. Bekannte von Sebastian und Jens eben.“
Im Grünen Korridor wird geschossen
Woher wissen die Fahrer, wo die sicherste Route liegt? Er antwortet: „Das mit der sichersten Route ist natürlich eine schwierige Frage. Das kann sich ja schnell ändern. Andererseits sind wir nur nach Polen gefahren, bis 30 km vor die Grenze zur Ukraine, das ist ja EU, da hatten wir bis jetzt noch keine sicherheitsmäßigen Bedenken. Meine Frau hat den Ort organisiert, an dem wir in Polen unsere Sachen abladen konnten. Dort haben wir die Hilfsgüter in ukrainische LKWs umgeladen, die sind in die Ukraine rein. Die sind dann teilweise tagelang unterwegs, weil die auch schauen müssen, was die sicherste Route ist. Das bekommen wir aber nicht mehr mit, das können wir nicht mehr steuern. Man kann nur hoffen, dass die russischen Streitkräfte sie durchlassen. Man hört ja immer wieder von den Grünen Korridoren, wo dann auch die Hilfstransporte durchfahren können. Aber es wurde auch schon auf Zivilisten in den Grünen Korridoren geschossen, z.B. bei Irpin in der Nähe von Kiew. Es ist da nicht hundertprozentig sicher.“ Er fährt fort: „Die ukrainischen LKW-Fahrer bringen die Hilfsgüter dann jedenfalls in den Städten in Schulen, militärische Krankenhäuser oder zu sporadisch entstandenen Lagerplätzen. Von dort werden die Sachen in kleinere Autos verladen und an Hilfsbedürftige gebracht. Nicht nur die Leute in den Städten brauchen Hilfe, sondern auch Leute aus Kiew, die in andere ‚sichere‘ ukrainische Städte geflüchtet sind. Die müssen dann auch versorgt werden. Dort können sie sich ausstatten, können was essen, können ihre Babys ernähren usw.“
Hygieneartikel, Powerbanks, Windeln …

Fazit
Bravo für so viel Einsatz, Kreativität und Solidarität! Was der Bürger in Rekordzeit auf die Beine stellt, davon kann eine starre Verwaltung nur träumen. Heute, am 11. März, fahren noch einmal drei volle LKWs von Regenstauf aus los. Dieses Mal sind es Laster von ukrainischen Speditionen, die ohne Umweg in die Ukraine fahren. Wer sich an der Initiative beteiligen möchte, findet die Gruppe „Regenstauf hilft der Ukraine“ auf Facebook. (lnw)
(v.li.) Josef Schindler (Bürgermeister Regenstauf), Sebastian Wolf (Mitinitiator), Johannes Eger (Mitinitiator), Kseniia Eger (Mitinitiatorin), Jens Grünfelder (Mitinitiator), Peter Aumer (Bundestag), Doris Eger (Mutter von Herrn Eger und fleißige Helferin).
Die „Nachgefragt“-Reihe
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- 25.08. Straftat in Kreis Kelheim – Täternationalität verschwiegen?
- 18.08. Selbstzensur bei der Polizei? Täternationalität wird verschwiegen
- 09.08. Das Staatsgeheimnis: Knapp 280.000 ausreisepflichtige Migranten in Deutschland – was kosten die eigentlich?
- 08.08. Nicht mal fünf Euro für drei Mahlzeiten? – Der Verpflegungsskandal in den Altenheimen
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- 22.05. Auflösung: Was zum Teufel ist das für ein Stollen? (Regensburger Unterwelten)
- 08.05. Was zum Teufel ist das für ein Stollen? (Regensburger Unterwelten)
- 02.05. Schmierer-Welterbestadt Regensburg?
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- 24.01. Martyrium für den Denkmalschutz? Prof. Egon Greipl vom Bayerischen Staat in den Ruin getrieben
- 24.01. Grüne fallen um, Containerdepot ist auf dem Weg
- 24.01. Nach Insiderinfo: Grüne stehen mal wieder vorm Umfallen
- 22.01. Kippt Projekt Containerdepot? CSU will Anwohner und Natur vor Flächenfraß schützen
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- 26.10. Ist zerstörte Natur zu ersetzen? (Flächenfraß in Regensburg, Teil III/III)
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- 23.09. Wolfgang Haarer: Rock ʼnʼ Roll und Eskapaden
- 23.09. Baumkiller „Sportpark Ost“? (Flächenfraß in Regensburg, Teil II/III)
- 19.09. Containerdepot der Bahn sorgt für Protest (Flächenfraß in Regensburg, Teil I/III)
- 13.09. Kunst darf alles – in Regensburg nicht?
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- Endlich Wahlen! – die Kommunalwahl in Regensburg
- Der Bürger will mitreden (Bürger, wehrt Euch!, Teil VI)
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- Erich Gohl: Was schiefgeht, hängt nicht
- Gehört die Stadt den Radl-Rambos? (Bürger, wehrt Euch!, Teil V)
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- Die Stadt mal wieder voll daneben (Bürger, wehrt Euch!, Teil IV)
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Nachgefragt:
- Dauerkarte I: Der Dauergast: Joachim Wolbergs (Korruptionsaffäre)
- Dauerkarte II: Der Abkassierer: Norbert Hartl
- Dauerkarte III: Unger, Unger immer wieder Unger!
- Die Baumpaten und das ökologische Bewusstsein der Stadtzeitung (RKK)
Die RSZ feiert 35-Jähriges! Mehr Artikel aus der Jubiläumsausgabe hier und nachfolgend:
- 1984
- Beamte, Busen, Paragraphen
- Die Goldgräberstimmung
- Schöne und nackte Mädchen
- Kurioses aus dem Anzeigenverkauf
- Der Kunde, der nie mehr kam
- Dauerkarte I: Der Dauergast: Joachim Wolbergs (Korruptionsaffäre)
- Dauerkarte II: Der Abkassierer: Norbert Hartl
- Peter K. und sein geheimnisvolles Buch
- Konservativ und unkonventionell
- Serie I: Regensburg – wie wir wurden, was wir sind
- Serie II: Besondere Plätze in Regensburg
- Das Scharfgericht für die Wirte
- Anekdoten aus 35 Jahren Regensburger Stadtzeitung
- Die Baumpaten und das ökologische Bewusstsein der Stadtzeitung (RKK)
- Serie III: Wie aus einer anderen Zeit
- Die Maulhelden und ihre Bücher
- Serie IV: In aller Herren Länder
- Serie V: Der Jahn von unten
- Die großartige Fußballkarriere der Stadtzeitung
- Die Stadtzeitung im Osten
- Der Mann, aus dem was wurde: Ulrich Lechte
- Die Frau, aus der was wurde: Juliette Greco
- Best-of Profile & Parolen
- Dauerkarte III: Unger, Unger immer wieder Unger!
- In & Out: Rückblick
- Der Veranstaltungsservice: Alles begann mit dem Bürgerfest
- Derblecken à la Regensburg
- Als der Papst kam
- Vom Sommerfest zum Truthahnfest
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- Wirbel um neue Taxi-App (Bürger, wehrt Euch!, Teil III)
- Außen pfui, innen – naja
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- Zwischen Knast und Freispruch (Korruptionsaffäre)
- Und sie schämen sich doch! (Bürger, wehrt Euch!, Teil II)
- Ein Mann und seine Welt
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- Nach Pleiten, Pech und Pannen: Showdown im Wolbergs-Prozess (Korruptionsaffäre)
- Grün kaputt in Kumpfmühl (Bürger, wehrt Euch!, Teil I)
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- Faule Tricks mit unseren Bäumen – kommt Stadthalle über die Hintertür? (RKK)
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- Gewogen und für zu leicht befunden? (Korruptionsaffäre)
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- Der Artikel, der bundesweit Wellen schlägt: Was ist los bei der Staatsanwaltschaft? (Korruptionsaffäre)
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- Es bleibt – eine Tragödie (Korruptionsaffäre)
- Liebe, Bedingungslos (Korruptionsaffäre)
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- 600.000 Euro unterschlagen?
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- gepostet am: Freitag, 11. März 2022