Nachgefragt | Unwiederbringliches historisches Kulturgut von dreister Bande vernichtet

Nachgefragt | Unwiederbringliches historisches Kulturgut von dreister Bande vernichtet

Die Keltenabteilung des „kelten römer museum manching“ wurde ihres größten Schatzes beraubt.

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Ende 2022 stiehlt eine organisierte Bande fast 500 keltische Münzen aus dem Kelten- und Römermuseum in Manching bei Ingolstadt. Der Verlust und die zumindest teilweise Einschmelzung des weltberühmten „Keltenschatz von Manching“ sind ein kulturhistorisches Desaster. Der Bande wird nun der Prozess gemacht.

Größter keltischer Goldfund dahin

Am 22.11.2022 kurz nach 00:30 Uhr haben vier deutsche Tatverdächtige (ohne Migrationshintergrund, wie Stadtzeitungsrecherchen ergeben) in einem Telekom-Verteilerhaus in Manching mehrere Glasfaserkabel durchtrennt, wie die Polizei 2023 in einer Pressemitteilung berichtete. Infolgedessen sei in 13.000 Haushalten über mehrere Stunden die Internet- und Telefonanbindung ausgefallen. Etwa eine Stunde später, um 01:26 Uhr, sei in das „kelten römer museum manching“ eingebrochen worden. Innerhalb von neun Minuten hätten die Täter zwei verriegelte Türen sowie die Bodenvitrine mit dem Keltenschatz von Manching aufgehebelt und den größten im 20. Jahrhundert bei Grabungen gefundenen keltischen Goldfund aus dem 1./2. Jahrhundert vor Christus entwendet.

Kein Respekt vor europäischer Kultur

Der Schatz besteht aus etwa 3,74 kg Gold in keltischen Münzen, wie die BILD berichtet. Der Materialwert beträgt etwa eine Viertelmillion, der kulturhistorische Wert hingegen ist unbezahlbar.

Professionelle Bande geschnappt

Die Berufsverbrecher-Bande aus Mecklenburg-Vorpommern ist laut Polizei seit Jahren professionell und nach demselben Schema vorgegangen: Vor den Einbruch wurden Verteilerkästen sabotiert, um die Alarmanlagen lahmzulegen. Sie trugen schwarze Overalls mit Sturmhauben und hatten Brecheisen, Schraubendreher, einen Winkelschleifer mit mehreren Trennscheiben und einen Störsender dabei. Die Auswertung der Akten von ähnlichen Straftaten und intensive Ermittlungsarbeiten führten zur Festnahme der vier Männer wegen schweren Bandendiebstahls. Der Prozess soll Anfang 2025 beginnen. (lnw)

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

  • gepostet am: Dienstag, 03. September 2024

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