Nachgefragt | Dieselstraße immer noch müllfrei?

Nachgefragt | Dieselstraße immer noch müllfrei?

Bildunterschrift: Abfall über Abfall: So sieht es aus, wenn man Müll sich selbst überlässt.

 

Anfang dieses Jahres hat sich die Regensburger Stadtzeitung der zur inoffiziellen Müllhalde verkommenen Dieselstraße gewidmet (Rechtsfreie Räume in Regensburg: Das Müll-Ghetto Dieselstraße, RSZ Nr 03/2021). Schrottautos, modrige Matratzen, herrenlose Einkaufswägen, Autoreifen und Bauschutt vermehren sich, weil sich niemand dafür verantwortlich fühlt. Sogar giftige Batterien und Altöl verpesten den Boden. Nach diesem Bericht wird die Stadt Regensburg aktiv und räumt auf. Die Pressestelle der Stadt sichert uns zu: „Die Reinigung der Dieselstraße wird für den gewidmeten und an die Straßenreinigung angeschlossenen Bereich gemäß der Reinigungsklasse 2 gereinigt (3x die Woche). Illegale Ablagerungen werden durch die Müllabfuhr entfernt.“ Was ist aus diesem Versprechen geworden?

- Anzeige -
Als wir uns im November die Dieselstraße noch einmal anschauen, kann von „Reinigung“ keine Rede sein. Überall Plastik, Unrat und Schrott. Wir konfrontieren die Stadt mit unseren Beobachtungen. Die Pressestelle schreibt: „Die Stadt Regensburg ist nur für Abfallablagerungen auf öffentlichem Grund zuständig und befugt. Die Entsorgung illegaler Ablagerungen erfolgt nicht im Rahmen der regelmäßigen Straßenreinigung, sondern sie werden nach Meldung an das Umweltamt durch die Müllabfuhr entfernt. Beim Umweltamt sind in letzter Zeit keine weiteren Meldungen zu Abfallablagerungen in der Dieselstraße eingegangen. Die Anfrage wurde aber zum Anlass genommen, die Örtlichkeit nochmals zu begehen und einen Auftrag zur Entsorgung an die Straßenreinigung zu erteilen.“

Und tatsächlich: Nach ein paar Tagen sieht die Dieselstraße wieder besser aus. Aus vielen Häufchen aus Reifen, Tüten, Jacken, Kartons, Schuhen, Blech und Kaffeebechern wurde ein großer Haufen, den die Müllabfuhr jetzt noch abholen muss. Etwas seltsam ist es schon, dass die Stadt erst aktiv wird, wenn irgendjemand Müll auf Stadtgebiet meldet. Aber wir freuen uns trotzdem, dass sich jemand kümmert. (lnw)

 


 

Jetzt muss die Müllabfuhr den Haufen nur noch abholen.
© Lukas N. Wuttke

Zum vorhergehenden Dieselstraße-Artikel

Zum Artikel „Umweltfrevel im idyllischen Otterbachtal“

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

  • gepostet am: Mittwoch, 08. Dezember 2021

Nachgefragt weitere Artikel

Nachgefragt | Trojanisches Pferd: Sicherheitsbericht – Rückblick auf 2024

Nachgefragt | Trojanisches Pferd: Sicherheitsbericht – Rückblick auf 2024

Laut Statistik sind die in Regensburg erfassten Straftaten von 2023 auf 2024 um 5,8 % gesunken. Eine gute Nachricht?

>> weiterlesen

Nachgefragt | CSU stellt sich für die Kommunalwahlen auf

Nachgefragt | CSU stellt sich für die Kommunalwahlen auf

Die Regensburger CSU hat Dr. Astrid Freudenstein mit 94-prozentiger Mehrheit zu ihrer OB-Spitzenkandidatin für die nächste Kommunalwahl im März 2026 gewählt. Wir haben mit ihr gesprochen.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Justiz: Klare Kante gegen Schmierer

Nachgefragt | Justiz: Klare Kante gegen Schmierer

Erst neulich hat das Amtsgericht Regensburg eine Abnahme und molekulargenetische Untersuchung von Körperzellen angeordnet. Geht es jetzt den Schmierern an den Kragen?

>> weiterlesen

Nachgefragt | Deutschland hat gewählt: Ein Satz mit X: Das wird wohl nix!

Nachgefragt | Deutschland hat gewählt: Ein Satz mit X: Das wird wohl nix!

Trübe Aussichten für Deutschland nach seiner „Schicksalswahl“. Einzige gute Nachricht: Der Versagerhaufen „Ampel“ ist vom Wähler mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt worden.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Februar-Christkindlmarkt – Regensburg gängelt seine Veranstalter

Nachgefragt | Februar-Christkindlmarkt – Regensburg gängelt seine Veranstalter

Die Stadt Regensburg bewirbt auch noch im Februar ihren vergangen Christkindlmarkt. Gleichzeitig droht allen Veranstaltern, die ihre Plakate länger als acht Wochen hängen lassen, ein fettes Bußgeld.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Weidel in der ARD: Publikum manipuliert?

Nachgefragt | Weidel in der ARD: Publikum manipuliert?

In einer ARD-Talkshow scheint das ganze Publikum gegen die AfD eingestellt zu sein, obwohl die Partei in Umfragen auf bis zu 22 Prozent kommt.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Update: Regensburger Luxustoilette hört nicht auf zu kosten

Nachgefragt | Update: Regensburger Luxustoilette hört nicht auf zu kosten

Die 900.000-€-Toilette am Schwanenplatz ist immer wieder Schauplatz eines endlosen Zwists zwischen Stadt/Polizei und Aktivistengruppen.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Projekt Bezahlkarte gescheitert?

Nachgefragt | Projekt Bezahlkarte gescheitert?

Eine Leserin berichtet uns von Aktionen der Partei „Die Linke“, die in ihrem Büro in der Regensburger Obermünsterstraße regelmäßig Bezahlkartentauschaktionen veranstalten, wo sich um die 40 Menschen tummeln. Die Anwohner haben Angst.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Regensburger Luxustoilette hört nicht auf zu kosten

Nachgefragt | Regensburger Luxustoilette hört nicht auf zu kosten

Die abgschraubte Sitzbank bei der 900.000-€-Toilette, von Obdachlosen zum Schlafen verwendet, beschäftigt die Stadt schon seit anderthalb Jahren.

>> weiterlesen

© Regensburger Stadtzeitung