Nachgefragt | Die Maßnahmen gegen Corona

Nachgefragt | Die Maßnahmen gegen Corona

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Die Corona-Pandemie ist nun auch in Deutschland angekommen. Wie gehen Ämter, Organisationen und Konzerne damit um? Wie schützen sie ihre Mitarbeiter, wie ihre Kunden? Die RSZ hat nachgefragt.

 

FEUERWEHR

Aufgrund der aktuellen Krise vermindert die Feuerwehr Regensburg die Wachstärke auf das gesetzliche Mindestmaß; außerdem werden die einzelnen Abteilungen fortan strikt getrennt. Die Hygienevorgaben bei Einsätzen wurden erhöht. Diese Maßnahmen dienen dazu, größere Ausfälle oder Quarantäne der Feuerwehrmänner oder Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle zu verhindern, was die alltägliche Leistungsfähigkeit der Feuerwehr stark einschränken würde. Zur Zeit der Krise werden alle externen Lehrgänge und alle Veranstaltungen abgesagt, ebenso die Einstellungsprüfungen neuer Mitarbeiter. Weitgehend davon betroffen sind auch alle Außentermine (z. B. Baubesprechungen, Begehungen des Vorbeugenden Brandschutzes). Die Feuerwehr übernimmt aktuell zusätzlich Versorgungsfahrten für wichtige medizinische Einrichtungen. Zusätzliche Tatigkeitsfelder sind möglich – dabei muss jedoch die eigentliche Aufgabe der Feuerwehr sichergestellt sein.

2 Feuerwehr

 

ABFALLENTSORGUNG

Die Abfallentsorgung sucht, die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, bereitet sich jedoch auf darauf vor, dass die Personalstärke nicht mehr im gewohnten Umfang zur Verfügung steht. Eine Maßnahme wäre, kurzfristige Personalengpässe ämterübergreifend sicherzustellen. Die Logistik soll je nach Situation angepasst werden können, um die End-to-End Stoffströme (von der Müllerzeugung bis zu Verwertung) sicherzustellen. Für den Notfall ist z. B. die Reduktion von Abholzyklen denkbar. Die Mitarbeiter sind bereits gemäß den Anforderungen zur Biostoffverordnung durch ihre Arbeitskleidung geschützt. Darüber hinaus bestehen weitere Schutzmaßnahmen (z. B. Atemschutzmasken FFP2, Vorgaben zur Einhaltungen von Mindestabständen, Hygienehinweise). Am Recyclinghof wird der Flohmarkt geschlossen, es sind Abstandsregeln einzuhalten, durch den Einlass nur weniger Fahrzeuge gleichzeitig in die Anlieferzone kommt es zu längeren Wartezeiten. Es wird empfohlen, nicht unbedingt notwendige Entsorgungsfahrten aufzuschieben.

 

REGENSBURGER VERKEHRSVERBUND

Der RVV schränkt die Busfrequenz vorerst ein, die Nachtbusse fallen aus. Der Vordereinstieg und der Ticketverkauf ist in den Bussen nicht mehr möglich. Ebenso bleibt der Schalterbereich des RVV-Kundenzentrums vorerst geschlossen. Tickets müssen über die RVV-App oder an einem Ticketautomaten gelöst werden. Durch die reduzierte Fahrgastzahl kann grundsätzlich auch im Bus der empfohlene Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. Inwieweit zukünftige staatliche Auflagen dazu führen, dass der Verkehr weiter eingeschränkt wird, kann der RVV noch nicht absehen.

 

TELEKOM

Die Netze der Telekom laufen laut Auskunft der Unternehmenskommunikation stabil. Es wurden Sonderteams beauftragt, das Netz rund um die Uhr zu beobachten. Experten sind angewiesen, alle möglichen Lastszenarien für die nächsten Tagen und Wochen zu modellieren. Ein im Januar gebildeter Krisenstab soll die aktuelle Lage bewerten und Maßnahmen treffen. Es gibt zudem Notfallpläne, um Mitarbeiter und kritische Infrastruktur auch vor Auswirkungen der Pandemie zu schützen. Wo möglich, wurde Homeoffice angeordnet. Die Shops sind geschlossen. Die Mitarbeiter im Außendienst halten sich an besondere Vorsichtsmaßnahmen und arbeiten möglichst alleine.

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POST

Gute Handhygiene, eine korrekte Hustetikette sowie das Einhalten eines Mindestabstandes zu eventuell erkrankten Personen sind bei der Post das A und O. Die Einteilung der Zusteller in zwei unterschiedliche Schichten dient dazu, den gegenseitigen Kontakt zu minimieren. Größtmögliche Kontaktfreiheit wird durch den Verzicht auf die Empfangsbestätigung gewährleistet. Kunden, die sich um ein Ansteckungsrisiko beim Empfang von Paketsendungen sorgen, emp ehlt die Post, mit DHL einen Ablageort für den Empfang ihrer Pakete zu vereinbaren. Das Risiko, dass sich der Covid-19 durch Kontakt mit Objekten, wie z. B. Scannern, Paketen oder Sendungen, ausbreiten kann, ist laut Post gering. Die Brief- und Paketzustellung läuft aktuell bundesweit weiterhin zuverlässig, auch temporär größere Mehrmengen können bewältigt werden.

 1 Bahnhofspost

 

KAUFLAND

Bundesweit haben und bleiben alle Kaufland-Filialen regulär geöffnet und erhalten die Nahversorgung aufrecht. Im letzten Monat wurden Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Mehl und Konserven sowie Hygieneprodukte sehr stark nachgefragt. Bei einzelnen Produkten kann es derzeit kurzfristig zu Engpässen kommen. Die Warenversorgung ist jedoch weiterhin sichergestellt – deshalb ist keine bundesweite Rationierung geplant. In Einzelfällen wird die Abgabe einzelner Produkte auf haushaltsübliche Mengen beschränkt.

Aufgrund der aktuellen Thematik wurden die Mitarbeiter für besondere Hygiene sensibilisiert und die regulären Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen intensiviert. Mehrwegbehältnisse von Kunden werden bis auf Weiteres nicht mehr befüllt. An der Kasse ist der Kunde aufgefordert, möglichst bargeldlos zu bezahlen. Außerdem werden Maßnahmen umgesetzt, um den Abstand der Kunden und Mitarbeiter von zwei Metern einzuhalten. Spuckschutz an den Kassen soll überall umgesetzt werden.

 

AMAZON

Um die Produktlieferung zu gewährleisten, hat Amazon viele Hygienemaßnahmen umgesetzt; dazu gehören regelmäßige Desinfektionen, die Ersetzung von Meetings durch Aushänge, die Staffelung von Start- und Pausenzeiten, die Abschaffung von Ausgangskontrollen, um den Bewegungsfluss sicherzustellen, die Verschiebung von Geschäftsreisen, die Wahrnehmung von Vorstellungsgesprächen per Video usw. Um der steigenden Nachfrage während der Krise gerecht zu werden, schafft Amazon 350 zusätzliche Arbeitsstellen in den Logistikzentren und im weiteren deutschen Logistiknetzwerk. Im Bereich Online-Streaming (Amazon Prime Video) arbeitet die Firma mit den lokalen Behörden zusammen; die Streaming-Bitraten wurden bereits reduziert, um die erhöhte Internetnutzung zu gewährleisten.

 

UNIVERSITÄTSKLINIKUM REGENSBURG

Um Ressourcen zu schonen wurden die Bereiche Zahnmedizin, Augenheilkunde, Dermatologie, Physiotherapie und HNO stark eingeschränkt. Die Notfallversorgung wird jederzeit aufrechterhalten. Weiterhin wird eine vollständige Besuchersperre am UKR verhängt. Ausnahmen sind für Angehörige von stationär behandelten Kindern, Palliativpatienten, Schwerstkranken, gebrechlichen oder dementen Patienten möglich. Nach vorheriger Rücksprache darf der Patient einen Besucher pro Tag empfangen.

Schutz der Mitarbeiter

Für die Mitarbeiter gelten die üblichen Infektionsschutzvorgaben: Tragen eines Schutzkittels, von Handschuhen, einer FFP2-Atemschutzmaske sowie einer Schutzbrille. Der Patient selbst trägt einen Mund-Nasen-Schutz, um eine Weitergabe des Erregers zu vermeiden. Es gelten die fünf Indikationen der hygienischen Händedesinfektion (vor und nach Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach Kontakt mit potentiell infektiösem Material und nach Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung). Händewaschen soll mit Seife für 30 Sekunden erfolgen, Hände nicht geschüttelt, Schleimhäute nicht berührt werden.

Corona-Test

Grundsätzlich auf COVID-19 getestet werden nur Menschen, die direkten Kontakt mit einem bestätigten Covid-19-Fall hatten und/oder sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Außerdem müssen sie Krankheitssymptome wie Schnupfen, Husten und Fieber aufweisen. Diese Abgrenzung sei notwendig, weil die Kapazitäten für die Tests (Reagenzien und Labore) begrenzt sind und denjenigen Patienten vorbehalten werden müssen, die als tatsächliche Verdachtsfälle einzustufen sind. Eine Testung ist aufgrund der maximalen Inkubationszeit erst nach circa 14 Tagen aussagekräftig.

 

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Die Folgenden Maßnahmen hat das UKR ergriffen:

  • Errichtung von Containeranlagen zur separierten Erstbefundung von Verdachtsfällen und eine deutliche Erhöhung der Kapazitäten für etwaigen größeren Bedarf an Befundungen
  • Vorsorgliche Bereitstellung von Bettenkapazitäten, Reduzierung der Zuverlegung von außerhalb auf regionales Einzugsgebiet
  • Vorsorgliche Schulung von zusätzlichem Personal im Umgang mit infektiösen Patienten
  • Aufstockung des Vorrats an Atemschutzmasken
  • Verwendung von wiederverwendbaren Schutzkittel zusätzlich zu Einmalkitteln
  • Eigenherstellung von Desinfektionsmitteln
  • Absage von Veranstaltungen
  • Verstärkung von Kommunikationsmaßnahmen zur richtigen Händehygiene
  • Vermehrte Anbringung von Desinfektionsmittelspendern
  • Tägliche Sitzungen des Krisenstabs des UKR und der Taskforce Pandemie.

 

REWAG STROM/TRINKWASSER

Die Unternehmenskommunikation hat der RSZ auf Nachfrage eine allzeit sichere und zuverlässige Stromversorgung während der Krise zugesichert. Es greifen entsprechende Notfallpläne. Für Trinkwasser gilt das Gleiche. Die Wasserwerke und Hochbehälter unterliegen den höchsten Sicherheitsund Hygienestandards. Eine Verschärfung der Hygienebestimmungen ist im Zusammenhang mit dem Coronavirus nicht notwendig.

3 REWAG 2

 

VODAFONE

Die Vodafone-Netze (Mobilfunk und Festnetz / Kabel-Glasfasernetz) können laut Konzernsprecher auch ein Vielfaches der bisherigen Last bewältigen. Derzeit sieht Vodafone noch keine deutliche Steigerung des Datenverkehrs in den Netzen. Im Festnetz wird gegenüber normalen Tagen ein leichter Anstieg um 10 % im Downstream und 38 % im Upstream verzeichnet. Im Mobilfunk werden sogar 3 % weniger Daten verbraucht. Das normale Telefongespräch boomt: Im Festnetz gibt es 50 % und im Mobilfunk 38 % mehr Gespräche im Vergleich zu normalen Tagen (Stand: 20. März). Das Resüme: Das mobile Surfen nimmt ab, man surft zu Hause im WLAN und telefoniert mehr.

Vodafone hat seine Mitarbeiter ins Homeo ce geschickt, wo immer dies möglich war. Die Vodafone-Shops sind geschlossen. Die Kapazitäten der Hotlines wurden erhöht.

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AGILIS

In den Zügen von agilis gelten sowohl für die Fahrgäste als auch für die Mitarbeiter die bekannten Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, insbesondere Händehygiene und eine entsprechende Nies- und Hustetikette. Das Unternehmen garantiert auf Anfrage weiterhin eine stabile Grundversorgung im öffentlichen Nahverkehr. Grundlegende Aussagen will es aufgrund der dynamischen Situation nicht treffen.

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

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  • gepostet am: Mittwoch, 01. April 2020

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