Nachgefragt | Stadt Regensburg nimmt mehr Geflüchtete auf, als sie müsste

Nachgefragt | Stadt Regensburg nimmt mehr Geflüchtete auf, als sie müsste

- Anzeige -
Die Sicherheitslage in Regensburg ist angespannt: Die Gesamtstraftaten sind zwar gesunken, die Gewaltkriminalität aber gestiegen. Und der Anteil der Ausländerkriminalität nimmt weiterhin zu. Jetzt stellt sich heraus, dass die Stadt Regensburg mehr Geflüchtete aufnimmt, als sie sollte. Eigentlich wären alle bayerischen Landkreise an eine klare Aufnahmequote für Geflüchtete gebunden, die sich an der relativen Bevölkerungszahl orientiert. Aber warum hält sich daran keiner?

Keine faire Verteilung Geflüchteter?

In der Antwort auf die schriftliche Anfrage des SPD-Politikers Horst Arnold an den Bayerischen Landtag erklärt das bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, dass die Asyldurchführungsverordnung bestimme, wie viele Asylempfänger alle bayerischen Regierungsbezirke, Landkreise und kreisfreien Städte aufnehmen müssen. Für die Verteilung Geflüchteter auf kreisangehörige Gemeinden gebe es aber keine festen Quoten – darüber entscheiden die Landratsämter.

Stadt Regensburg liegt weit über der Quote

Die Stadt Regensburg nimmt fast doppelt so viele Geflüchtete auf als sie gemäß Quote müsste. Und das nicht erst seit Kurzem: Seit 01.01.2024 nimmt die Stadt Regensburg durchgängig ungefähr 75 % mehr Geflüchtete auf als die Quote verlangt (SOLL: 1,11 %, IST: 1,90 %). Die kreisfreien Städte in Bayern, die im Verhältnis zur Quote sogar noch mehr Geflüchtete als Regensburg aufnehmen, sind: Bamberg (82 % mehr) und Hof (148 % mehr). Die Landkreise, die die Quote am weitesten unterschreiten, sind: Straubing-Bogen (60 % weniger als die Quote verlangt), Erlangen-Höchstadt (69 % weniger) und Fürth (70 % weniger).

Kreisfreie Städte müssten eigentlich weniger Flüchtlinge aufnehmen

- Anzeige -

Im Landkreis Regensburg entspricht, anders als bei der kreisfreien Stadt Regensburg, das IST etwa dem SOLL: Es werden in etwa so viele Geflüchtete aufgenommen, wie die Quote auch vorsieht. Dieser Trend zeigt sich auch in anderen Landkreisen: Während kreisfreie Städte bis auf einige Ausnahmen mehr Geflüchtete aufnehmen als die Quote verlangt, entspricht bei den eher ländlich geprägten Landkreisen das IST tendenziell dem SOLL oder liegt leicht darunter.

Warum werden die Quoten umgangen?

Warum die Quoten teils über- und teils unterschritten werden, ist durch die Anfrage an den Landtag nicht geklärt. Die Mittelbayerische Zeitung schreibt zum Thema: „Dass die Oberpfalz und auch die Stadt Regensburg überproportional viele Flüchtlinge unterbringen würde, habe etwas mit den verfügbaren Liegenschaften zu tun, so das Innenministerium – mit Verweis auf die früheren Kasernen." Und das geht zu Lasten der Sicherheit der Stadt Regensburg (wir haben berichtet). (lnw)

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

  • Tags:
  • gepostet am: Mittwoch, 28. Mai 2025

Nachgefragt weitere Artikel

Nachgefragt | Diskothekenviertel Regensburg: Wie kriminell ist es wirklich?

Nachgefragt | Diskothekenviertel Regensburg: Wie kriminell ist es wirklich?

Im Diskothekenviertel kommt es immer wieder zu Schlägereien, offenen Drogengeschäften und sexueller Belästigung – vor allem von Migranten.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Prestigeprojekte im Problemviertel – ist der Regensburger Osten zu retten?

Nachgefragt | Prestigeprojekte im Problemviertel – ist der Regensburger Osten zu retten?

Der Regensburger Osten soll aufgewertet werden – das Umfeld kann jedoch als bedenklich angesehen werden.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Update: Containerdepot abgewehrt – muss das Biotop trotzdem sterben?

Nachgefragt | Update: Containerdepot abgewehrt – muss das Biotop trotzdem sterben?

Hält die OB an der Versiegelung der Biotopfläche am Ostbahnhof fest?

>> weiterlesen

Nachgefragt | Messer, Drogen und Urin: Vom dramatischen Niedergang einer einstigen Prachtstraße

Nachgefragt | Messer, Drogen und Urin: Vom dramatischen Niedergang einer einstigen Prachtstraße

Die Maxstraße ist kaum noch als „Prachtstraße“ zu erkennen. Jetzt scheinen die kriminellen Energien vom Bahnhof in die Maxstraße überzuschwappen.

>> weiterlesen

Eilmeldung | Jagdhund stellt mutmaßliche Kupferdiebe

Eilmeldung | Jagdhund stellt mutmaßliche Kupferdiebe

Der sogenannte Wendehammer in der Dieselstraße machte schon oft als rechtsfreier bzw. unbetreuter Raum negative Presse. Jetzt wurden dort mutmaßliche Kupferdiebe auf frischer Tat ertappt.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Ausländerproblem im Freibad Pruntrut – wie sieht‘s aus in Regensburg?

Nachgefragt | Ausländerproblem im Freibad Pruntrut – wie sieht‘s aus in Regensburg?

Im Freibad im schweizerischen Pruntrut wurden junge Männer mit Migrationshintergrund zum Problem. Auch im bayerischen Regensburg soll es am Beckenrand kiffende oder Geldbeutel stehlende Migranten geben.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Containerdepot abgewehrt – muss das Biotop trotzdem sterben?

Nachgefragt | Containerdepot abgewehrt – muss das Biotop trotzdem sterben?

Auf einer Biotopfläche soll ein Containerdepot der Bahn entstehen. Nun hat man eine bessere Lösung gefunden.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Angstraum Diskothekenviertel? – 27-jähriger Afghane zusammengeschlagen

Nachgefragt | Angstraum Diskothekenviertel? – 27-jähriger Afghane zusammengeschlagen

Während sich der berüchtigte Regensburger Bahnhof noch mit Kameras und Polizeipräsenz von seinem Status als Angstraum erholt, scheint sich die Kriminalität immer weiter ins Diskothekenviertel zu verlagern.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Die Verhinderung von Brosius-Gersdorf – Eine Sternstunde der Demokratie

Nachgefragt | Die Verhinderung von Brosius-Gersdorf – Eine Sternstunde der Demokratie

Brosius-Gersdorf kann ihre linke Positionierung nicht wegblenden. Die Zweifel an ihrer Eignung zur unabhängigen Verfassungsrichterin bleiben.

>> weiterlesen

© Regensburger Stadtzeitung